Zentrum für Virtuelles Engineering, Fraunhofer-Gesellschaft

Zentrum für Virtuelles Engineering, Fraunhofer-Gesellschaft

Der Neubau des Fraunhofer Instituts mit seinen ruhigen Außenanlagen bildet ein harmonisches Erscheinungsbild. Ein gelungenes Ensemble auf dem Campus des Fraunhofer Institutszentrum Stuttgart, das in seiner Entstehungsgeschichte interessante Details birgt.

Das Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE) erforscht – speziell für Ingenieure und Architekten – neue Möglichkeiten der Interaktion mit professionellen digitalen Werkzeugen. Das bedeutet, von der Idee bis zur Ausführung werden Bauprojekte mit hiefür entwickelten IT-Systemen bearbeitet und visualisiert. So entstand auch der Neubau des Fraunhofer Instituts, sozusagen als Pilotprojekt am eigenen Bauvorhaben. Bereits die Entwurfsplanung wurde in dreidimensionale Computermodelle überführt, so dass die Planungsbeteiligten den virtuellen Gebäudeprototyp begehen, erleben und diskutieren konnten. Die Virtual Reality diente als Planungswerkzeug, denn die Planung war in vielen Schichten so komplex, dass zweidimensionale Pläne vieles nur ungenügend abbildeten. Darüber hinaus bekamen Entscheider, die im Lesen von Planzeichnungen nicht so geübt sind, eine bessere Vorstellung von dem geplanten Gebäude mit seinen Außenanlagen.

Unser Büro war mit der Freianlagenplanung bereits ganz zu Anfang mit einbezogen. Gestaltungsgedanken wurden im Zusammenhang mit dem Neubau dreidimensional im Computer dargestellt und weiterentwickelt. Dabei flossen die Formen des Gebäudes in die Modellierung der Außenanlagen ein – das Gesamterscheinungsbild entwickelte sich von Innen nach Außen. Entstanden ist so ein Freiraum mit geneigten Rasenflächen, der die Formensprache des Bauwerks widerspiegelt. Auch wurde bewusst auf umfangreiche Bepflanzungen verzichtet, um den Baukörper nicht zu verstellen und ihn ins rechte Licht zu setzten. Der Hauptzugang erfolgt über eine Treppe mit großzügiger Zufahrt in Natursteinpflaster, flankiert von einer Betonfertigteilmauer. Diese dient als Sitzelement im Eingangsbereich und markiert gleichzeitig als Leitelement in der Vertikalen den Zugang. Seitlich führt eine behindertengerechte Rampe in das Gebäude.

Der Fertigstellung 2012 ging eine intensive fünfjährige Planungsphase mit einem hohen Abstimmungsbedarf voraus. Jegliche Gebäudeveränderungen des ZVE in der Planungs- und Ausführungsplanung wurden in der ‚Virtual Reality‘ dargestellt und hatten Einfluss auf die Freianlagen. Entstanden ist dabei ein innovatives Bauwerk, das von seinen Außenanlagen getragen wird und besondere Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Ort: Stuttgart-Vaihingen (D)
Auftraggeber: Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.
Planungszeitraum: 2007 – 2012
Leistungsphasen: 1-9
Fläche: 3.000 m²
Architekten: Ermel Horinek Weber ASPLAN Architekten BDA, Kaiserslautern und UNStudio van Berkel + Bos, Amsterdam

Projekt DETAILS :

Typ:

Projekt

Bauherr:

Fraunhofer-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.