1. Preis im Ideen- und Realisierungswettbewerb Sonnenhof in Pforzheim

1. Preis im Ideen- und Realisierungswettbewerb Sonnenhof in Pforzheim

Beurteilung durch das Preisgericht

Den Verfassern gelingt es durch die gewählte städtebauliche Anordnung eine klare Zonierung in ein Innen und ein Außen zu schaffen. Der Baukörper ist richtig gesetzt und bildet an der Konrad Adenauer Straße eine klare Adressbildung mit vorgelagertem öffentlichem Quartiersplatz, zu welchem folgerichtig die Nutzungen der Kinderbetreuung und des Gemeindezentrum nach außen hin orientiert sind. Wohltuende Abstände zu den bestehenden Nachbargebäuden werden respektvoll eingehalten. Unter Wahrung des parkartigen Baumbestands wird die Einbeziehung des öffentlichen Grün geschaffen.
Im Innern entsteht eine Quartiersmitte, die sich mit der Nachbarschaft im Umfeld vernetzt. Charakter und Identität der Architektur werden durch Material und Formgebung in die
Zukunft getragen. Die Gliederung des Freiraums entwickelt sich schlüssig von Süden nach Norden, Höhenunterschiede werden geschickt aufgenommen bzw. vermittelt. Die Atmosphären, welche die Verfasser für die einzelnen Freiräume entwerfen und in den Visualisierungen darstellen, entsprechen dem Charakter des Ortes und zeigen das Bild eines qualitätsvollen Wohnumfeldes in Anlehnung an das Leitbild der 70er Jahre Architektur unter Wahrung einer Privatsphäre trotz einer hohen Dichte. Es entsteht ein vielfältiges Wohnungsgemenge mit differenzierten Grundrissen, die innere Organisation ist klar und strukturell sinnvoll gegliedert. Im eingeschossigen Flachbau befinden sich die Nutzungen des Gemeindezentrums sowie des Hortes. In den aufgesetzten Punkthäusern sind die Wohnnutzungen situiert. Die bauliche Dichte, die Wohnflächen und die Wohnungszahl entsprechen dem vorgegebenen Zielkorridor. Wünschenswert wäre eine aufwertende Gestaltung und Nutzung der Dachflächen des Sockelgeschosses. Hier könnten neben der vorgesehenen extensiven Begrünung noch weitere Flächen mit Aufenthaltsqualität wie Terrassen und intensiv begrünte Dachgärten zur gemeinschaftlichen Nutzung durch die Bewohner gestaltet und angeboten werden.

Die Kompaktheit des Baukörpers und der reduzierte Eingriff in die bestehenden Grünanlagen wird durch eine sich unter dem gesamten Volumen befindliche Tiefgarage unterstrichen und scheint einen wirtschaftlichen Ansatz zu wahren. Im Ideenteil wird die konzentrierte Aufstockung der Gebäude an der Carl- Schurz- Strasse an nur einer geschickt ausgewählten Stelle begrüßt. Ein städtebaulicher Akzent setzt eine prägnante viergeschossige Erweiterung des Bestands am südlichen Quartiersplatz als Auftakt der bestehenden Häuserzeile. Die Arbeit überzeugt durch eine hohe städtebauliche, freiräumliche und gestalterische Qualität mit ausgewogenen Proportionen und ausgesuchten Materialien. Der Spirit der 1970er Jahre wird gewahrt und mit zeitgemäßen Stilmitteln in die Gegenwart transportiert.

In Zusammenarbeit mit Harris Kurrle Architekten Stuttgart

Erfolg: 1. Preis

Auslober: Stadtbau GmbH Pforzheim

Verfahrensart: Nichtoffener Ideen- und Realisierungswettbewerb nach RPW

1. Preis im Ideen- und Realisierungswettbewerb Sonnenhof in Pforzheim