Neubau Wohnquartier Mühlbachareal Offenburg

Neubau Wohnquartier Mühlbachareal Offenburg

Auf einem ehemaligen Spinnereigelände wurde von der SOKA-Bau ein neues Wohnquartier realisiert. Nach Stilllegung der Produktion im Jahre 2008 wurde das Spinnereigelände größtenteils rückgebaut, nur einzelne Gebäude, wie das Kesselhaus oder das Webereihochhaus, wurden erhalten und werden in das zukünftige Quartier integriert. Das Areal wird im Osten vom Mühlbach begrenzt, im Westen schließen bestehende Gewerbenutzungen an und die Wasserstraße bildet die nördliche Gebietskante. Das Konzept der Freianlagen basiert auf dem städtebaulichen Konzept des Architekturbüros K9. Durch die Weiterführung der Gebäudekanten in Form von Aufkantungen der Tiefgarage im Außenbereich, werden im äußeren Erscheinungsbild einzelne kleine Quartiere gebildet. Es entstehen im rückwärtigen Gebäudebereich für die Quartiersbewohner attraktive Freiräume.

Jedes Baufeld erhält einen zentralen Quartiersplatz, der verschiedene Funktionen wie Treffpunkt, Aufenthalt und Spielmöglichkeiten für Kinder anbietet. Der jeweilige Quartiersplatz wird von einem Baumdach flankiert, dass in erhöhten Pflanzflächen untergebracht ist. Die Baumpflanzungen in den Baufeldern werden auf Grund des Blühaspekts und der Herbstfärbung mit der Art Prunus avium ‚Plena‘ ausgeführt. Entlang der Erschließungsstraßen werden gemäß dem Gestaltungskatalog Mühlbachareal Liriodendron tulipifera ‚Fastigiata‘ gepflanzt. An den öffentlichen Bereich angrenzend, befinden sich die den EG-Wohnungen zugeordneten Mietergärten. Um eine Privatsphäre im Übergang zu den öffentlichen Quartiersflächen zu erzeugen, werden diese durch lineare Vegetationselemente gegliedert. Hier werden geschnittene Hecken eingesetzt, die Abgrenzung der Mietergärten untereinander erfolgt durch lineare Gräserstreifen. Die Verknüpfung der öffentlichen Straßenräume mit den rückwärtigen Freiräumen findet durch die Verwendung eines einheitlichen Pflasterbelags statt. Stehen die Gebäude von der Kante des Straßenraums abgerückt, wird durch eine flächige Gräserpflanzung vor den Gebäuden eine Eingangszone gestaltet.

Die Freianlagen auf der Tiefgarage wurden vollflächig auf einem Speicherkörper gebaut. Das Wasser der Dachflächen, sowie der Oberflächen auf der Tiefgarage wird über Rinnen und Einläufe in diesen unterirdischen Speicherkörper eingeleitet und dort bis zu einem gewissen maximalen Füllstand angestaut. Das gespeicherte Wasser kann über die Kapillarwirkung des Wassers in die Substratschichten aufsteigen und für die Pflanzen zur Verfügung stehen. Das angestaute Wasser wird gedrosselt an den Kanal abgegeben. In den nicht unterbauten Baufeldern wird das Dachwasser und das Oberflächenwasser über ein Rinnensystem in oberirdische Rasenmulden eingeleitet. Unter den Rasenmulden befinden sich Füllkörper-Rigolen, die das Wasser zurückhalten und langsam in den Bodenkörper einleiten.

 

Fotografien: Flashiffects